Ein Abend bei Respect2020 Am Dienstag nach Ostern mache ich mich am Abend auf den Weg zur Universität Irchel, einem Ort, den ich in den Ferien nur ungern besuche. Aber heute findet der Event Respect2020 statt, bei dem ich als Gast dabei sein darf. Respect2020 ist eine Plattform zur interdisziplinären Diskussion von Problemen und Lösungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die Raumbezeichnungen am Irchel waren mir schon immer etwas rätselhaft, aber ich vermute, dass es hoch zum Aquarium geht, einem Aufenthaltsbereich mit schöner Aussicht, oben im Chemie-Turm. Wir sind gespannt auf den Beginn des Events. Der Seminarraum ist fast voll - erstaunlich voll für einen dreitägigen Event mitten in den Osterferien. Es stimmt optimistisch, dass sich so viele Personen die Zeit genommen haben, in ihrer Freizeit über dieses wichtige Thema zu diskutieren. Max - der Organisator - eröffnet. Es beginnt mit organisatorischen Informationen über den Ablauf der drei Tage sowie zum Event selbst. Die Teilnehmenden werden in drei Gruppen eingeteilt, in denen sie am folgenden Tag arbeiten werden. In interdisziplinären Gruppen sollen sie umsetzbare Lösungen für Probleme des Klimawandel erarbeiten. Max erklärt auch, warum der Event Respect2020 heisst. “Respect” steht für den nötigen Respekt, welcher die Menschheit seinem Heimplaneten zuwenden sollte. “2020” ist eine Art Frist, bis die im Event zu findenden Lösungen implementiert sein sollen. Der Fokus soll also auf kurzfristig realisierbaren Projekten liegen. Nach einer spontanen Pause (Max mag Pausen grundsätzlich nicht) geht es weiter mit einem Vortrag von Thomas Peter (ETH-Professor für Atmosphärenchemie) zum Thema Klimawandel. Er erklärt anhand häufig gestellter Fragen die Entwicklungen, die wir als “Klimawandel” bezeichnen, deren Ursachen und erwarteten zukünftigen Verlauf sowie die Rolle der Menschheit darin. Ausserdem erläutert er, wie wir durch sogenanntes Climate Engineering Menschen etwas mehr Zeit gewinnen können, die Ursachen des Klimawandels direkt zu bekämpfen.
Mit länger werdenden Redezeit, steigt auch der Hunger-Pegel und die Vorfreude aufs Abendessen, welches eigentlich bereits nach der spontanen Pause geplant war. Die Mensa, die das Essen bereitstellte verstand aber anstelle von “wir wollen keine Plastikteller” irgendwie “wir wollen keine Teller”. Dank Maxs Improvisationstalent stimmte beim Essen stimmt dann aber alles. Bei Spaghetti und Desserts entwickeln sich interessante Gespräche. Während sich etwas später dann die Spaghetti ihren Weg durch den Verdauungstrakt bahnen, schildert Max seine Motivation für die Organisation des Events. Sein Hintergrund scheint im ersten Moment nicht mit Nachhaltigkeit in Verbindung zu stehen. Doch genau darum geht es. Nachhaltigkeit ist für uns alle relevant, unabhängig von Herkunft und Hintergrund. Es geht nicht um Ideologie, sondern darum, etwas zu tun. Max unterstreicht auch die Wichtigkeit der Kommunikation im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dass dabei häufig Fehler gemacht werden. Nun sind aber die Gruppen gefordert - es soll ein Thema ausgewählt werden. Tag eins von Respect2020 neigt sich dem Ende zu. Man erwischt sich dabei, dass man am liebsten selbst Lösungsansätze zu dieser Thematik erarbeiten möchte. Aber welche? Und wie will man sie umsetzen?
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